Ganz selbstverständlich wandeln wir heute übers Wasser, es stellt kein besonderes Hindernis mehr für uns dar. Brücken sind so selbstverständlich wie Häuser und Straßen, manchmal bemerkt man nicht einmal, dass man gerade eine Brücke überquert. Der Brückenbau ist heute zu einer ingenieur- und bautechnischen Meisterleistung geworden, weite Teile der wirtschaftlichen Infrastruktur vertrauen darauf. Deshalb waren und sind Brücken auch in kriegerischen Auseinandersetzungen immer bevorzugtes Ziel, wenn es gilt, ein Weiterkommen des Gegners zu verhindern.
Heute stellen Brücken überall auf der Welt architektonische Höhepunkte dar, egal ob sie aus Eisen, Beton oder anderen Materialen gebaut wurden. Besonders beeindruckend sind natürlich historische Brücken, die zu Zeiten entstanden sind, in denen es noch kein so ausgefeiltes Ingenieur- und Bauwesen gab.

Doch zunächst zu den ersten bekannten Brücken: Viele Jahre vor Christus bestanden Brücken zum großen Teil aus Holz: Baumstämme wurden über das Wasser gelegt und z.T. mit Bohlen belegt. Später wurden häufig Schiffbrücken, bzw. sogenannte Pontonbrücken, die aus zusammengebundenen Floßen bestanden, genutzt, um Flüsse oder schmalere Gewässer zu überqueren. Erst kurz vor dem Jahre Christi entstanden Brücken, wie wir sie auch heute noch bestaunen können, wie z.B. die Rundbogenbrücke „Pons Fabricius“, errichtet 62 v. Chr. in Rom. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurden häufig Brücken nach dem Rundbogenprinzip gebaut, oft variierend in Anzahl und Höhe der Bögen.
Erst Mitte des 19. Jahrhunders jedoch, angefeuert durch die industrielle Revolution entstanden praktische Methoden um die Erkenntnisse aus neu-begründeten Baustatik Anwendung zu finden. Zu dieser Zeit entstanden auch die ersten gusseiserenen und schmiedeeisernen Brücken, wie z.B. die Iron Bridge in England.
Heute sind Brücken eine ingeneurtechnische Präzisionsarbeit, die präzise Vermessungen erfordern. Dafür werden die Baugründe in den verschiedenen Bauphasen exakt abgesteckt und durch fachliche Begleitung wird sichergestellt, dass die tragenden und verbindenden Baugruppen sich zu einem spannungsfreien Gesamtbauwerk zusammenfügen.